STRESS UND ANSPANNUNG

Chronischer Stress führt den Körper raus aus der natürlichen Regeneration und unterdrückt den Selbstheilungsmechanismus des Körpers und damit die natürliche Regeneration. Stress ist laut WHO „Die Seuche des 21. Jahrhunderts“.
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Stress!
Wie er uns beeinflusst, wir aber auch ihn!

Stress hat heutzutage epidemische Ausmaße angenommen und wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „Seuche des 21. Jahrhunderts“ eingestuft. Bis zu 80% aller Termine beim Arzt haben vermutlich in irgendeiner Form mit Stress zu tun.

Ein vollkommen stressfreies Leben ist nicht möglich. Heutzutage ist Stress unvermeidbar.

Doch wie entsteht er und wie wirkt er sich überhaupt im Körper aus?


Hierzu ein Exkurs in die Anatomie:
Der Großteil der körperlichen Steuerung läuft im Menschen automatisch ab, da sie in unserem zentralen Nervensystem verankert ist- diesen Teil können wir nicht aktiv beeinflussen, zumindest nicht direkt. Wir können nicht zum Beispiel die Funktion unserer Nieren beeinflussen. Oder die Funktion unserer Leber.

Unser Nervensystem wird in zwei grundsätzliche Einheiten eingeteilt:

  • das zentrale Nervensystem (ZNS), die Gesamtheit aus Gehirn und Rückenmark.
  • das periphere Nervensystem, die Gesamtheit aller Nervenbahnen, die außerhalb von Gehirn und Rückenmark liegen.


Das zentrale Nervensystem steuert

  • Die Skelettmuskulatur
  • Das Denken und die Informationsverarbeitung – Die lebenswichtigen Organfunktionen – Die emotionalen Vorgänge Das periphere Nervensystem ist sozusagen ein Kommunikationsmittel aller steuernden Informationen, die aus dem zentralen Nervensystem kommen und in die Peripherie des Körpers geleitet werden soll. Das bedeutet, dass alle Befehle, die aus dem Gehirn kommen, über das periphere Nervensystem zu allen Zielen geleitet werden. Es informiert also alle Körperbereiche bis in die kleinsten Untereinheiten und damit alle Zell- und Organfunktionen darüber, was unser zentrales Nervensystem für alle von ihm abhängigen Körperbereiche entschieden hat.



Zum peripheren Nervensystem gehören zwei Teile.

Das somatische Nervensystem

  • Erkennt körperliche Zustände, bewusst über Sinneswahrnehmungen und meldet diese an das zentrale Nervensystem
  • Erkennt das unbewusste Wahrnehmen von Körperhaltungen und anderen körperlichen Zuständen
  • Ermöglicht uns überhaupt erst, auf das Leben in einer Umwelt mit all ihren Reizen und Anforderung auf die äußeren Einflüsse zu reagieren.


Das so genannte vegetative Nervensystem ist der zweite Teil unseres peripheren Nervensystems.

Das vegetative Nervensystem reguliert unbewusste Körperfunktionen wie Herzschlag, Atmung und Verdauung. Wenn unser vegetatives Nervensystem beschließt, dass wir im Stress sind, schaltet es von Gelassenheit (Parasympathikus) auf Stress (Sympathikus) um.

Der Sympathikus aktiviert sich somit bei Stress und erhöht Herzfrequenz, Blutdruck und Atmung, um den Körper auf Kampf oder Flucht vorzubereiten.

Der Parasympathikus dagegen wirkt beruhigend, senkt Herzfrequenz und Blutdruck, und fördert Verdauung und Regeneration, um den Körper in Ruhephasen zu unterstützen.

Die Inaktivierung des Parasympathikus kann zu einer Reihe von Folgen führen, darunter erhöhter Herzschlag, gesteigerter Blutdruck, verringerte Verdauungsfunktionen, verminderte Speichelproduktion, verengte Pupillen und vermehrte Schweißproduktion. Diese Symptome können auftreten, wenn der Körper nicht in der Lage ist, sich ausreichend zu entspannen und sich zu regenerieren, was langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

Ein ständig aktivierter Sympathikus, auch als „Fight-or-Flight“-Reaktion bekannt, kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, einschließlich:

  • Erhöhter Blutdruck: Langfristig erhöhter Blutdruck kann das Risiko für Herz-Kreislauf- Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen
  • Beschleunigter Herzschlag: Ein erhöhter Puls kann das Herz belasten und zu Herzrhythmusstörungen oder anderen Herzproblemen führen.
  • Verdauungsprobleme: Durch die Hemmung der Verdauungsfunktionen kann ein ständig aktiver Sympathikus zu Magen-Darm-Beschwerden wie Magenschmerzen, Sodbrennen und Durchfall führen.
  • Schwächung des Immunsystems: Langfristiger Stress kann das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen.
  • Muskelspannung: Chronische Anspannung der Muskeln kann zu Verspannungen, Schmerzen und Muskelkrämpfen führen.
  • Schlafstörungen: Ein überaktiver Sympathikus kann zu Schlaflosigkeit oder unruhigem Schlaf führen, was wiederum die körperliche und geistige Gesundheit beeinträchtigen kann.
  • Emotionale Probleme: Langfristiger Stress kann zu Angstzuständen, Depressionen und anderen psychischen Gesundheitsproblemen führen. Es ist wichtig, Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln, um die negativen Auswirkungen eines ständig aktivierten Sympathikus zu reduzieren und die Gesundheit zu erhalten.


Welche Möglichkeiten gibt es dafür?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Stressbewältigung, die je nach den individuellen Vorlieben und Bedürfnissen wirksam sein können.

Hier sind einige Beispiele:

Entspannungstechniken:
Das Erlernen und regelmäßige Praktizieren von Entspannungstechniken wie Meditation, progressiver Muskelentspannung, Yoga oder tiefes Atmen kann helfen, Stress abzubauen und die Entspannungsreaktion des Körpers zu fördern.

Bewegung:
Regelmäßige körperliche Aktivität, sei es durch Sport, Spaziergänge oder andere Aktivitäten, kann Stress reduzieren, indem sie die Freisetzung von Endorphinen fördert und die Stimmung verbessert.

Zeitmanagement:
Die Organisation von Aufgaben und die Festlegung von Prioritäten können helfen, ein Gefühl der Kontrolle über den Tagesablauf zu gewinnen und Stress zu reduzieren.

Soziale Unterstützung:
Sich mit Freunden, Familie oder anderen vertrauten Personen auszutauschen und Unterstützung zu erhalten, kann dazu beitragen, Stress abzubauen und emotionale Belastungen zu bewältigen.

Gesunde Lebensweise:
Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und der Verzicht auf übermäßigen Alkohol- und Koffeinkonsum können dazu beitragen, Stress zu reduzieren und die körperliche Gesundheit zu fördern.

Achtsamkeit:
Die Praxis der Achtsamkeit beinhaltet das bewusste Wahrnehmen des gegenwärtigen Moments ohne Urteile und kann helfen, Stress abzubauen, indem sie das Bewusstsein für die eigenen Gedanken, Emotionen und körperlichen Empfindungen fördert.

Hobbys und Interessen:
Zeit für Aktivitäten, die Freude bereiten und Entspannung fördern, einzuplanen, kann dabei helfen, Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu steigern. Es ist wichtig, verschiedene Techniken auszuprobieren und herauszufinden, welche für jede Person am besten funktionieren. Mit der professionellen Unterstützung unserer Therapeuten oder Coaches lernen Sie hier eine effektive Stressbewältigungsstrategie zu entwickeln und diese für sich zu nutzen.